Therapie mit Pferden gegen Angststörung

Jetzt ist es schon etwas mehr als 6 Monate her, dass wir das letzte Mal voneinander gehört haben und ich dachte mir, ich berichte dir, wie es mir seitdem ergangen ist.

Im Mai bin ich mit meiner Schwester zusammen in eine Wohnung gezogen. In einen kleinen Stadtteil am nördlichen Rand meiner Heimatstadt – schon fast ländlich. Es gibt viele Felder, einen See und ein Moor und viele (Trudy)-Pferde in unserer Nähe. Ich fühle mich hier sehr wohl.
Eine Arbeitsstelle habe ich noch nicht gefunden, aber ich arbeite daran. Von der Arbeitsagentur wurde ich aufgrund meiner sozialen Ängste (vor allem einer Angst vor dem Telefonieren) einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt. Ich habe in den letzten Monaten viele Bewerbungen als Biblithekarin, Archivarin, Fachangestellte für Medien und Information geschrieben und wurde auch zu einigen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Im nächsten Monat habe ich ein Gespräch mit dem für mich zuständigen Integrationsfachdienst. Ich hoffe, dass die mir helfen können. Obwohl es mit einer Stelle noch nicht geklappt hat, bin ich trotzdem guter Dinge. Immerhin habe ich angefangen Bewerbungen zu schreiben und bin auch zu Vorstellungsgesprächen gegangen. Das hätte ich mir Anfang des Jahres noch nicht träumen lassen, dass ich das in diesem Leben überhaupt noch mal schaffen werden! Ich finde, ich habe mir in diesem Jahr nichts vorzuwerfen.

Meine Traurigkeit hat sich mittlerweile auch aufgelöst. An ihrer Stelle ist ein Gefühl der Aggression getreten. Das ist zum Glück nicht immer da, aber phasenweise tritt es als sehr starke Wut. Das macht mir dann ein wenig Angst, weil ich nicht weiß, was ich zu tun im Stande bin und ich manchmal dann Angst habe, dass ich meine Wut auf meinen Hund richte. Bisher konnte ich mich zum Glück immer bremsen. Ich kenne dieses Gefühl schon aus meiner Kindheit und kann mir ungefähr denken, wo es her kommt. Jetzt muss ich “nur noch” lernen, damit umzugehen. Vielleicht können wir im neuen Jahr noch einmal einen Telefontermin dazu abmachen?

Alles in Allem war dieses Jahr doch durchaus erfolgreich und ich bin so froh, dass diese ewige Traurigkeit weg ist. Einen großen Teil verdanke ich da dir und deinen Pferden. Bei euch bin ich seit langem mal wieder “in Bewegung gekommen”. Das war der Anfang. Ein riesengroßes Dankeschön noch einmal für euren Anstoß!!

Ganz liebe Grüße

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